Nur wo Licht ist, sind auch Schatten
2008

Die Serie „Nur wo Licht ist, sind auch Schatten“ zeigt In­te­ri­eur-Ansichten von Wohnungen und Häusern, die bei Nacht aufgenommen wurden. Der Fokus liegt auf den Schat­ten­zeichnungen, die durch verschiedene Lichtquellen (Straßen­laternen, Neon-Schilder, Autoscheinwerfer) von außerhalb durch das Fenster auf Wände und Einrichtungsgegenstände im Innen­raum fallen. Andere Fotos zeigen Blicke hinaus aus dem Fens­ter. Hiermit wird auf die Wechselseitigkeit zwischen dem in die Räume einfallenden Licht sowie der Art und dem Ort dieses Lichtes verwiesen. Die Blicke aus den Fenstern wecken Sehnsüchte nach dem ungewissen Außen und die Blicke in die Räume die Frage nach dem Leben ihrer Bewohner.
Die evozierte Stimmung soll Melancholie, Leere und Tristesse hervorrufen. Die Bilder zeigen zudem das verzauberte Nacht­reich der Ewig-Schlaflosen, in dem die Schatten länger wer­den, mutieren und zu eigenem Leben erwachen. Die Fotos bil­den somit eine spezifische, zwar vorgefundene, aber den­noch inszenierte und komponierte Situation ab, und zeichnen sich gleichzeitig durch eine gewisse Zeitlosigkeit und Ver­all­gem­einerbarkeit aus.

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