Die porträtierten Personen zeigen sich im Versuch, eine Innerlichkeit zum Vorschein zu bringen, die alle unabhängig von ihren unterschiedlichen Charakteren und Biografien miteinander verbindet. Die gemeinsame „Innerlichkeit“ wird durch den monotonen Bildhintergrund unterstrichen, indem die Porträts am gleichen Ort, mit dem gleichen Bildausschnitt entstanden. Der kühle Grundton der Fotografien steigert die Tristesse sowie die innerliche „Abwesenheit“ der Modelle. Die Kargheit des umgebenden Interieurs und die klassische Kleidung konzentrieren den Blick des Betrachters auf die Mimik und den Körperausdruck der Modelle. Die Hände der porträtierten Personen sind dabei integraler Bestandteil des Arrangements. Es gibt keine einstudierten Posen, aber auch keine reine Zufälligkeit des Ausdrucks. Die Porträtierten stammen ausnahmslos aus meinem Freundeskreis. Diese Vertrauensbasis zwischen den Modellen und mir ermöglicht eine besondere Atmosphäre, die dazu führt, dass die Abgebildeten sich öffnen. Aus der Serie entspringt dennoch kein Porträt einer bestimmten Generation oder eines bestimmten sozialen Umfeldes, als vielmehr ein Gemütszustand, der zur emotionalen Grundausstattung eines jeden Menschen gerechnet werden kann.