"Immer wieder liegt der Schwerpunkt meiner Fotografie auf dem Porträt. Aber auch das Umfeld meiner Modelle, vor allem die häusliche Umgebung, interessiert mich sehr. Ausgehend von dem Gedanken, dass die Wohnung das Spiegelbild der Persönlichkeit sein kann, möchte ich erforschen, mit welchen Gegenständen man sich bewusst oder unbewusst umgibt, um ein bestimmtes Bild, eine bestimmte Identität zu konstruieren. Besonders interessiert bin ich an Stillleben des Alltags: an Gegenständen, die einem zuerst gar nicht auffallen".
Im Sinne dieses künstlerischen Interesses arbeitete Irina Zikuschka mit insgesamt acht Auszubildenden des Standortes Paderborn zusammen, um in privater Atmosphäre zu jeder Person nach einer Auswahl aus vielen Einzelbildern, eine vierteilige Bildserie zu entwickeln.
Einerseits beinhalten diese Serien jeweils ein Porträt der Auszubildenden Sabine Stiefel, Thomas Muschalik, Sebastian Renker, Tim Hoffendahl, Veronika Jess, Katharina Schmaußer, Jakob Planz und Michaela Müller. Andererseits, "gewissermaßen als erweitertes Porträt", so Zikuschka, ergänzte sie diese Fotografien durch eine Auswahl an Bildern der persönlich geprägten Umgebung. Im Bewusstsein darum, dass die Bildauswahl eines Fotografen stets subjektiv geprägt ist, galt es hierbei die Dinge des alltäglichen Lebens ebenso wie deren Anordnungen im häuslichen Umfeld in erzählerischer wie gleichsam ästhetisch unabhängiger Weise als individuelle Persönlichkeitsmomente der Porträtierten zu erfassen.
Text von Christine Hildebrandt | Siemens Arts Program